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DVB-T: Das
ÜberallFernsehen in Berlin und Brandenburg
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Am
04. August 2003 wurde das analoge terrestrische
Fernsehen in Berlin vollständig abgeschaltet.
Damit war der weltweit erste Umstieg zu digitalem
Antennenfernsehen (DVB-T) beendet.
Der Umstieg hat nicht nur einen Übertragungsweg
konkurrenzfähig gemacht und damit erhalten. Er
hat den Weg für neue Entwicklungen geöffnet: In
Berlin wurde die erste digitale Dividende erzielt,
eine Frequenz für mobiles Fernsehen über DVB-H.
In Brandenburg werden zum ersten Mal
Rundfunkfrequenzen für die Verbreitung
breitbandigen Internets genutzt, zunächst in
einem Pilotprojekt.
Die Medienanstalt Berlin-Brandenburg (mabb)
verfolgt dabei ein gleichbleibendes Ziel: die
Chancen digitaler Technologien für den
Verbraucher zu nutzen und neue Entwicklungen
anzustoßen. Das breitbandige Internet ist weder
klassischer Rundfunk noch klassische
Telekommunikation. Die Nutzung des
Frequenzspektrums ist eine der großen Fragen der
Zukunft. Unterschiedliche Interessen stoßen
aufeinander, nun nicht mehr nur die des Rundfunks,
sondern auch die von Unternehmen des Mobilfunks
und des Internetzugangs.
Beim Analog-Digital-Umstieg hat die mabb zu einem
Ausgleich unterschiedlicher Interessen beigetragen
und damit einen Weg geöffnet, der die besonderen
Bedingungen des deutschen Fernsehmarktes
berücksichtigt hat. Bei der digitalen Dividende
steht Deutschland noch vor einer größeren
Herausforderung: einen deutschen Weg zu finden,
eingebettet in die europäische und globale
Entwicklung, aber auch angepasst an die besonderen
Bedingungen des größten Medien- und
Telekommunikationsmarktes in Europa.
Der Rückblick auf den Umstieg und seine Analyse
verbinden sich mit dem Blick nach vorn, der
Konzeption für die Nutzung der digitalen
Dividende in Deutschland. Die mabb gestaltet die
Diskussion darüber aktiv mit, zeigt mögliche
Wege auf und stellt sich dem Diskurs mit der
interessierten Öffentlichkeit und den
Marktbeteiligten mit einer Veröffentlichung, die
am 01. September im Rahmen der Medienwoche
Berlin-Brandenburg vorgestellt wurde.
Schon seit 1997 lief ein Projektbetrieb in Berlin
und Umgebung unter der Federführung der mabb und der
Gesellschaft zur Förderung der Rundfunkversorgung
(GARV), der den Umstieg der terrestrischen
Fernsehversorgung von analoger auf digitale Übertragung
vorbereitet hat. Die vollständige Umstellung
wurde im Februar 2002 von ARD, ZDF, SFB, ORB
(jetzt RBB), ProSiebenSat.1 Media AG, RTL
Television und der mabb beschlossen.
Mit der Abschaltung der letzten analogen Programme
wurde der dritte Schritt der Umstellung in die Tat
umgesetzt. Bereits im November 2002 ist das
Projekt »DVB-T« in der Hauptstadt gestartet - in
Phase 1 wurden die ersten Sender auf zwei Kanälen
digital aufgeschaltet. Ende Februar 2003 wurde
dann in einer zweiten Phase die Mehrzahl der
analog empfangbaren Programme ab und auf die neue
digitale Übertragung umgeschaltet. Seit dem 04.
August 2003 ist das »ÜberallFernsehen« in der
Pilotregion Berlin-Brandenburg endgültig
realisiert. |

(Bildquelle: GARV)
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Konvergenz für den Verbraucher
Entscheidender Vorteil des Empfangs via DVB-T-Receiver ist
neben der besseren Bildqualität und Zusatzdiensten wie
dem digitalen Videotext und neuen interaktiven Diensten
die mobile Nutzbarkeit: mit den entsprechenden Geräten
kann nun beim Picknick im Grünen das Fußballspiel
verfolgt oder bei der Fahrt in den Urlaub auf der Rückbank
das Kinderprogramm genossen werden. Der Umstieg auf die
DVB-T-Technik ermöglicht, wovon seit langem unter dem
Stichwort »Konvergenz« die Rede ist: Rundfunk, Mobilfunk
und Internet verbinden Inhalte fast beliebig miteinander
und bieten so dem Verbraucher maßgeschneiderte
Mehrwertdienste: vom interaktiven Spiel mit anderen
Nutzern bis zum Kulturkalender oder Zeitungsabonnement auf
dem eigenen PDA. |
Vorreiter
Berlin
Der erfolgreiche Einstieg der Hauptstadtregion in
das digitale Zeitalter war gewissermaßen der
Startschuss für die im Laufe dieses Jahres in
verschiedenen Ballungsräumen anstehenden »Digitalisierungen«
- Berlin hat Pilotfunktion. Für den
Wirtschaftsraum Berlin-Brandenburg sind mit der
DVB-T-Technologie wichtige Impulse zu erwarten:
Programmveranstaltern, Inhalteanbietern und
Multimedia-Unternehmen werden neue - digitale -
Chancen eröffnet.
Brandenburg
Am 12. Dezember 2006
wurde das analoge terrestrische Fernsehen in den
beiden Regionen Cottbus und Frankfurt (Oder)
zeitgleich von analog auf digital umgestellt. Mit
dem Start von DVB-T wird es dann einfach mehr
Programme geben. Waren es analog nur 3 Programme
über die Antenne, so werden Zuschauer in den
beiden Regionen nun bis zu 12 Fernsehprogramme empfangen können - und das in
bester Bild- und Tonqualität. |
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