Begriffe der Satelliten-Technik

Transponder Übertragungskanal zwischen Sendeeinrichtung und Empfangsseite.
Uplink Strecke von der Sendeeinrichtung zum Satelliten.
Downlink Strecke vom Satelliten zur Empfangseinrichtung.
LNB Low-Noise-Blockkonverter (manchmal auch LNC genannt). Dies ist die Empfangseinheit einer Satellitenantenne. Das LNB wandelt die empfangene Frequenz in die erste Satelliten-Zwischenfrequenz um. Diese kann dann vom Receiver zur Darstellung des gewünschten Programmes oder Dienst genutzt werden.
Lokaloszillatorfrequenz Wird in der Regel LOF abgekürzt. Um im Receiver ein Programm darzustellen, muss die LOF von der tatsächlichen Sendefrequenz abgezogen werden. Viele Receiver machen dies jedoch bereits meist automatisch, in dem die verwendete LOF einmal eingegeben werden muss; danach wird dann nur noch die tatsächliche Sendefrequenz programmiert.
Sollte der Receiver dies nicht automatisch bewerkstelligen, so stellt sich die Rechnung folgendermaßen dar:

Beispiel: SAT.1 Fernsehen auf ASTRA 1F
Sendefrequenz: 11.288 GHz
Verwendete LOF des LNB: 9.75 GHz

Zu programmierende Frequenz = Sendefrequenz - LOF,
11.288 GHz - 9.75 GHz = 1.538 GHz (oder 1538 MHz)
Polarisation Ausrichtung des Signals. Es gibt verschiedene Arten der Polarisation. Am häufigsten sind dabei die vertikale und horizontale Polarisation. Sie verdoppelt die Anzahl der verfügbaren Transponder eines Satelliten. In anderen Ländern wird aber auch eine zirkulare (Downlink wird röhrenförmig vorgenommen) Polarisation eingesetzt; es kann dabei eine links- bzw. rechtszirkulare Ausstrahlung stattfinden.
Multi-Feed Bezeichnet eine Satellitenantenne, an der mehrere LNB´s zum Empfang unterschiedlicher Satelliten montiert sind. Die Antenne schielt dabei, d.h. sie wird nicht direkt auf einen Satelliten ausgerichtet. Der Abstand der im Orbit befindlichen Satelliten sollte dabei aber nicht größer als 9º betragen, da die abweichende Elevation (Anpassung an die Erdkrümmung) einen qualitativ einwandfreien Empfang nicht mehr gewährleistet.
14/18V Mit Hilfe einer Steuerspannung werden die Polarisationsebenen umgeschaltet. Eine am LNB anliegende Spannung von 14V schaltet in die vertikale Polarisation, eine 18V Spannung in die horizontale Ebene.
22 kHz Dieses Signal wird bei den meisten Receivern zur Umschaltung zwischen Low-Band (Frequenzbereich 10.70 - 11.80 GHz) und dem High-Band (Frequenzbereich 11.80 - 12.75 GHz) genutzt. Bei bestimmten Einsatzgebieten kann dieses Signal auch dazu dienen, zwischen zwei Satellitenpositionen umzuschalten. Es wird der 14/18V Spannung überlagert.
Tone-Burst Ein weiteres Signal zur Bestimmung von Schaltkriterien. Manche Receiver steuern damit zusätzlich zur 22 kHz Steuerung weitere Satellitenpositionen an.

DiSEqC

Digital Satellite Equipment Control. Ein von Eutelsat entwickeltes, digitales Signal zur Umschaltung zwischen Satellitenpositionen oder zum Ansteuern von Motoren bei drehbaren Empfangsantennen bei Einsatz entsprechender Baugruppen. Folgende Varianten von DiSEqC sind bislang entwickelt worden:
DiSEqC 1.0: bis zu 16 Schaltzustände
DiSEqC 1.1: wie DiSEqC 1.0, zusätzlich geeignet für
Einkabelsysteme und Anlagen mit
kaskadierten Bauteilen
DiSEqC 1.2: wie DiSEqC 1.0, zusätzlich geeignet für
drehbare Satellitenanlagen
DiSEqC 2.0: wie DiSEqC 1.0, aber rückmeldefähig
DiSEqC 2.1: wie DiSEqC 1.1, aber rückmeldefähig
DiSEqC 2.2: wie DiSEqC 1.2, aber rückmeldefähig
MPEG Moving Picture Expert Group. Digitaler Codierungsstandard zur Verschlüsselung von Fernseh-, Audio- und Datensignalen über Satellit, Kabel oder terrestrische Übertragungswege.
DVB Digital Video Broadcasting. Eine Gruppe von mehr als 200 Organisationen aus 23 Ländern, die die Systemmodalitäten für die Übertragung von digitalen MPEG-2-Signalen via Satellit, Kabel oder terrestrischen Verbindungen entwickelt hat.
Set Top Box Standardisierte Bezeichnung für einen digitaltauglichen Satelliten- oder Kabelreceiver.
Bit Binary Digit. Bezeichnung für die kleinstmögliche digitale Informationseinheit (kann in der Regel 0 oder 1 sein).
MCPC Multi-Channel-Per-Carrier. Bei dieser digitalen Übertragung werden auf einem Transponder mehrere Programme gleichzeitig übertragen. So können mit der heute machbaren MPEG-2 Technologie bis zu 12 Fernsehprogramme mit ihren Tonsignalen auf einem Transponder untergebracht werden. Das Zusammenfügen der unterschiedlichen Datenströme der einzelnen Signale geschieht mittels eines Zeitmultiplexes. Dabei werden die einzelnen Datenströme aufgeteilt und die so entstandenen Bruchteile nacheinander gesendet.
SCPC Single-Channel-Per-Carrier. Bei dieser Übertragungsart wird auf einem, meist sehr schmalbandigen Transponder nur ein TV- oder Radioprogramm übertragen. Da bei diesen Übertragungen überwiegend eine geringe Datenrate eingesetzt wird und damit das Signal anfälliger gegen Störungen und Fehlern ist, muss der Empfangsreceiver die benachbarten Transponder ausreichend unterdrücken; es ist also ein hochwertiger Receiver notwendig. Aufgrund der Schmalbandigkeit der Transponder kann auch unter Umständen eine größere Empfangsantenne von Nöten sein.