Diktatur des Kapitals: Schlägt Geld die Demokratie?

"Das Philosophische Quartett" im ZDF diskutiert über autoritären Kapitalismus.

Demokratie und Kapitalismus scheinen auf den ersten Blick in keinem Widerspruch zu stehen. Doch der Weltmarkt wird im Zeichen der Globalisierung zunehmend von autoritären Systemen mit marktwirtschaftlicher Prägung dominiert - etwa in Singapur oder in China. Unter dem Thema "Diktatur des Kapitals?" gehen Peter Sloterdijk und Rüdiger Safranski in der aktuellen Ausgabe des "Philosophischen Quartetts" am Sonntag, 13. November 2005, 23.35 Uhr im ZDF der Frage nach: "Schlägt Geld die Demokratie?". Mit ihren Gästen, dem Ökonomen und Zivilisationsforscher Gunnar Heinsohn und dem Wirtschaftspublizisten Hans D. Barbier, diskutieren sie, warum und durch welche Vorzüge das Modell des autoritären Kapitalismus fernöstlicher Prägung inzwischen auch für den Westen eine Versuchung darstellt.

Es gehört zu den Grundannahmen der politischen Kultur, dass zwischen dem ökonomischen Liberalismus der kapitalistischen Wirtschaftsweise und den politischen Institutionen der freiheitlichen Demokratie ein enger, wenn nicht gar unzertrennlicher Zusammenhang besteht. Hieraus haben Entwicklungstheoretiker die Annahme abgeleitet, mit der Übernahme marktwirtschaftlicher Wirtschaftsweisen durch autoritäre Regime werde mit der Zeit unweigerlich auch eine Entwicklung zur Demokratie ausgelöst. Beobachtungen aus den letzten Jahrzehnten geben nun Anlass, diese optimistische Annahme zu überprüfen. Es scheint inzwischen eher, so Peter Sloterdijk und Rüdiger Safranski, als habe sich in Asien eine neue Verbindung von Kapitalismus und Autoritarismus entwickelt, die mehr und mehr auf den politischen Stil der westlichen Demokratien abfärbt: Schlägt Geld die Demokratie?

Die nächste Ausgabe des "Philosophischen Quartetts" zum Thema "Neues von der Seele" präsentiert das ZDF am Sonntag, 11. Dezember 2005, 23.45 Uhr. Zu Gast sind dann der Philosoph und Schriftsteller Peter Bieri und der Dichter Durs Grünbein.

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